Potsdams Neuer Garten
Marmorpalais und Schloss Cecilienhof
Friedrich Wilhelm II. war der unbeliebteste, weil untypischste aller Hohenzollernkönige. Das Liebesspiel zog er eindeutig dem Kriegsspiel vor. Von schönen Frauen bekam er nicht genug und neben seiner Königin Friederike Luise führte er zwei morganatische Ehen, hielt sich diverse Mätressen, allen voran die "schöne Wilhelmine" und hatte unzählige Affären. All dies trug ihm den Beinahmen der „Vielgeliebte“ ein, oft aber wurde er auch nur als der „dicke Lüderjahn“ verspottet.
Ihm ist einer der schönsten preußischen Gärten zu verdanken, der Neue Garten in Potsdam. In Sanssouci mochte er nicht verweilen und verändern, zu groß war der Respekt vor dem übermächtigen Onkel Friedrich II. Und so hat er sich am Ufer des Heiligen Sees von Johann August Eyserbeck eine wunderbare Gartenlandschaft anlegen lassen. Später wurde der Garten von Preußens berühmtestem Landschaftsarchitekten Joseph Peter Lenné umgestaltet.
Das letzte preußische Kronprinzenpaar, Wilhelm und Cecilie, hat dem hinteren Teil des Gartens seinen Stempel aufgedrückt. Im Schloss Cecilienhof trafen sich Churchill, Truman und Stalin zur Potsdamer Konferenz. Wenig später zog der Mauerbau große Teile des Gartens in Mitleidenschaft, die Wunden heilen nur langsam.
Wir begeben uns auf die Suche nach Friedrich Wilhelm II. in seinem Garten und schauen, wie seine Nachkommen diesen Park verändert haben. Der Streifzug durch die preußische Geschichte dauert zwei Stunden.