Falkenberg - die Tuschkastensiedlung
Unesco-Welterbe: Gartenstadt Falkenberg
Sechs Berliner Siedlungen der Weimarer Republik wurden 2008 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgewiesen. Allen Berliner Siedlungen gemeinsam war der radikale Bruch mit dem Städtebau des 19. Jahrhunderts, das Berlin zur „Steinernen Stadt“ machte. Die Gründerzeitbebauung steht für die berühmte Berliner Mietskaserne mit zahlreichen Hinterhöfen ohne Licht, Luft und Sonne, dafür mit schlechten hygienischen Verhältnissen. Die geschlossene Blockrandbebauung wurde privat finanziert, so dass die Bauspekulanten freie Hand hatten, was eine extrem verdichtete Bebauung zur Folge hatte.
Die Gartenstadt Falkenberg, im Südosten Berlins gelegen, wurde bereits ab 1913 geplant, vor Beginn des Ersten Weltkriegs. Sie entstand als sozialreformerisches Projekt, das seine Wurzeln in der englischen Gartenstadt-Bewegung hat. Die Idee des Wohnens in und mit der Natur stieß bei der deutsche Lebensreform-Bewegung auf große Begeisterung. So wuchs die Idee einer Gartenstadt bei Berlin, die die Verbindung von großstädtischem Leben mit einem Wohnen im Einklang mit der Natur ermöglichen sollte.
In Falkenberg machte Bruno Taut seinem Titel „Meister des farbigen Bauens“ alle Ehre! Die expressive Farbigkeit der Häuser in der Gartenstadt Falkenberg trug der Siedlung von der damaligen Presse den Schimpfnamen „Kolonie Tuschkasten“ ein. Die Bewohner aber entwickelten schnell eine emotionale Beziehung zu ihrer Siedlung und waren stolz, in der leuchtenden Architektur in gewagten Farbkombinationen zu wohnen.
Erfahren Sie mehr zu Bruno Taut, zur Farbe, zum Lebensentwurf der damaligen Bewohner und zum denkmalpflegerischen Konzept der “Tuschkastensiedlung“, und folgen Sie uns nach Falkenberg zu einem Ausflug der besonderen Art!
Der Rundgang dauert ca. 2 Stunden.